Ein wichtiger Hinweis für Dich!
Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen können die Beratung durch einen Arzt nicht ersetzen - sie sind keine medizinischen Anweisungen. Die Informationen dienen der Vermittlung von Wissen und können die individuelle Betreuung bei einem Sprechstundenbesuch nicht ersetzen. Die Umsetzung der hier gegebenen Empfehlungen sollte deshalb immer mit einem qualifizierten Therapeuten abgesprochen werden. Das Befolgen der Empfehlungen erfolgt auf eigene Gefahr und in eigener Verantwortung.
Burn-Out: Erschöpft, ausgebrannt, leer!
Burnout ist englisch und bedeutet ausgebrannt sein oder ausbrennen. Meistens haben wir dabei direkt viel arbeitende Menschen im Kopf, die irgendwann aufgrund ihrer Arbeitssituation erschöpft sind, eben ausgebrannt.
Ich möchte in dieser Podcastfolge einen genauerer Blick auf das Burnout werfen und eine Öffnung des Begriffs in deinem Kopf bewirken. Es betrifft nämlich nich nur Menschen in Führungspositionen, sondern auch Menschen in Beziehungen, Eltern und Familien.
Burn-Out meint eine starke emotionale und körperliche Erschöpfung und ist keine richtige medizinische Diagnose. Erschöpfungsdepression ist ein guter deutscher Begriff für dieses Syndrom.
Burnout! Wo ist meine Lebensenergie?
Was ist ein Burn-Out?
Den Begriff beschrieb und prägte Herbert Freudenberger in den 70er Jahren in New York. Er fühlte sich aufgrund seiner eigenen therapeutischen Arbeit ausgebrannt, leer und energielos. Er hatte über die eigenen Kräfte gelebt, gearbeitet und gehandelt.
Meistens entsteht ein Burnout durch Überforderung und zu hohe Erwartungshaltung von dir selbst. Häufig dann, wenn ein persönlich gesetztes Ideal nicht erreicht wird und Enttäuschung, Wut und Frustration entsteht.
Burnout – die 5 Phasen
Phase 1: du brennst für eine Sache. Egal ob Job, Beziehung, Mutter sein. Du wächst über dich hinaus. Voller Begeisterung steckst du alle Energie in dieses „Projekt“.
Phase 2: Es funktioniert nicht so wie du dir das vorstellst. Die Realität holt dich ein und du bemerkst, dass du deinem Ideal nicht entsprichst. Du verstärkst deinen Einsatz und stellst deine Bedürfnisse zurück.
Phase 3: Frust macht sich breit. Du nimmst deine Grenzen wahr. Als einzige Lösung für dein Problem hast du aber nur: noch mehr tun. Es dreht sich alles in deinem Leben nur noch um die eine Sache.
Phase 4: Du wirst müde, deine Energie lässt nach. Chronische Müdigkeit und Gereiztheit stellen sich ein. Du greifst zu Ersatzbefriedigungen wie rauchen, Kaffee, Alkohol, Sex oder Süßigkeiten. Du versuchst damit die Arbeit oder den Stress auszugleichen.
Phase 5: Du fühlst die Leere und hast die erste Erkenntnis, dass es so nicht weitergehen kann. Du hast das Gefühl, nichts mehr zu schaffen und nichts mehr geregelt zu bekommen. Hoffnungslosigkeit breitet sich in dir aus.
Phase 6: Depression. Du hast den Wunsch wegzulaufen und nichts mehr zu spüren. Du ziehst dich zurück. Leidest unter Schlaflosigkeit, Grübeln, Verzweiflung und Selbsthass.
Die Burnout-Anzeichen! Wie erkenne ich ein Burnout?
Müdigkeit und Erschöpfung:“Ich kann das nicht schaffen.” ist ein häufiger Gedanke in deinem Kopf. Deine Aufgaben sind dir zu viel. Du hast regelmäßig das Gefühl, vor einem Berg zu stehen. Das Bedürfnis nach Ruhe und Pause ist riesig und du bist hinterher trotzdem nicht erholt. Abschalten fällt dir schwer. Deine Gedanken kreisen, dadurch hast du auch oft Einschlafprobleme trotz völliger Müdigkeit.
Nachlassende Leistungsfähigkeit, Konzentrationsstörungen: Dadurch bist du bei deinen Aufgaben nervös und hektisch. Noch mehr Energie wird verbraucht und immer häufiger passieren Fehler. Du fühlst dich unwohl. Ein Kreislauf beginnt. Immer intensivere Arbeit soll es richten… deine Leistungsfähigkeit nimmt noch mehr ab! Erfolg bleibt immer öfter aus.
Deine emotionale Belastbarkeit nimmt ab: du weinst schneller und hast häufigere Gefühlsausbrüche. Deine Gefühle sind unkontrollierbar. Wut, Traurigkeit und Verzweiflung bricht aus dir heraus. Du hast ständig schlechte Gefühle, Angst und Selbsthass. Das projizierst du auch auf andere Menschen.
Du ziehst dich zurück: Egal ob Partner, Freunde oder Hobbies: du möchtest unbedingt deine Ruhe haben. Es könnte auch sein, dass du dich selbst und deinen Körper vernachlässigst. Du willst nichts mehr sehen und hören; hast keine Lust auf Kommunikation.
Sinnverlust und innere Leere: Die Freude geht dir verloren und du siehst keinen Sinn mehr in der Arbeit oder in der Beziehung. Gleichgültigkeit und Unzufriedenheit breitet sich immer mehr in deinem Leben aus. Nichts macht dir Spaß, alles kostet sehr viel Energie. Verzweiflung und Zynismus werden langsam auch unangenehm für andere Menschen.
Körperliche Zeichen eines Burnouts können sein:
Schlaflosigkeit, Magen- und Darmbeschwerden, Hautprobleme, Depressionen, chronische Schmerzen, Nackenverspannungen, Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, uvm…
Burnout Test
20 Aussagen. Lese sie dir langsam durch oder hör sie dir in der Podcastfolge an und notiere dir für jede Aussage, die auf dich zutrifft einen Strich auf einem Zettel.
- Ich schlafe nicht gut. Habe Probleme einzuschlafen oder durchzuschlafen.
- Ich bin ständig niedergeschlagen und meist schlecht gelaunt.
- Ich habe das Bedürfnis von Ruhe und Rückzug. Ich mag nicht gerne andere Menschen bei mir haben.
- Mir kommt alles so sinnlos vor.
- Ich bin anfällig für Krankheiten. In letzter Zeit häufen sich meine körperlichen Probleme.
- Ich nehme Schlaf- oder Beruhigungsmittel!
- Ich brauche Fernsehen, Radio, Alkohol oder ähnliches um von der Arbeit oder meiner Situation abzuschalten.
- Ich bin mit meiner eigenen Leistung unzufrieden.
- Ich habe Angst vor immer mehr Dingen, die früher kein Problem waren.
- Ich trage mein Handy immer bei mir und habe Sorge, etwas wichtiges zu verpassen.
- Der Gedanke “ich schaffe das alles nicht” ist häufiger in meinem Kopf.
- Ich fühle mich innerlich leer.
- Ich habe keine Lust auf Freizeitaktivität, ich bin meistens zu erschöpft.
- Ich habe keine großen Pläne und Hoffnungen für meine Zukunft.
- Ich fühle ein ständiges Gefühl von Spannung oder Anspannung in meinem Köper.
- Ich habe das Gefühl, ich stehe allein da und habe wenig Unterstützung von den Menschen in meinem Leben.
- Ich habe das Gefühl, dass vieles immer an mir hängen bleibt.
- Ich vermisse meine frühere Energie, meinen Elan oder meine Kreativität.
- Ich habe ständig Gedanken in meinem Kopf, kann nicht abschalten und bin unkonzentriert.
- Ich brauche regelmäßig Aufputschmittel in Form von Kaffee, Nikotin oder Energie um meinen Tag zu überstehen.
Burnout-Test Auswertung:
Du hast 10 Aussagen oder mehr, die auf dich zutreffen? Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass du auf dem Weg zum Burnout bist. Such dir Unterstützung. Lass dich coachen oder such dir andere Hilfe, um rechtzeitig aus dem Kreislauf auszusteigen.
5-10 Aussagen passen auf dein Leben? Du siehst eine gelbe Ampel. Tu etwas für dich, dein Körper und deine Seele sprechen schon deutlich mit dir, dass du auf einem ungesunden Weg unterwegs bist. Auch hier empfehle ich dir, reflektiert auf deine Situation zu schauen.
5 oder weniger Aussagen treffen auf dich zu: Schau mal genau hin, was diese Symptome auslöst und sei achtsam mit dir. Du hast dabei die Chance, nachhaltig etwas für deine Gesundheit zu tun!
Burnout Ursachen
Du kannst als Mama, im Beruf, in der Beziehung durch andere Erkrankungen oder auch durch Langeweile (Bore out) in ein Burnout rutschen. Dabei sind die Ursachen so vielfältig wie unsere Leben unterschiedlich sind.
Diese Fragen können helfen, deine persönliche Ursache zu finden! Stell sie dir am besten laut und schreibe dann alle Ideen auf, die dir kommen (wirklich alle). Diese Übung bringt dir viel Klarheit!
- Wovor will ich flüchten, dass ich mich so in Arbeit stürze?
- Habe ich Angst mit mir allein zu sein?
- Brauche ich einen Vorwand, um nicht mit meinem Partner zusammen zu sein?
- Was will ich beweisen?
- Warum habe ich Angst vor Misserfolg?
Was du bei Burnout tun kannst | Burnout Therapie
- Mach Pause! Integriere Erholung in deinen Alltag und trag sie dir auch im Kalender ein. Du darfst wieder lernen herunter zu fahren. Hier findest du einige Übungen, die dir abends beim Abschalten und einschlafen helfen können!
- Bewusst essen. Nimm dir Zeit langsam und bewusst zu essen und zu genießen.
- Integriere offline Tage. Die Ablenkung der moderenen Medien bringt sehr viel Unruhe in deinen Alltag. Schalte dein Handy wirklich aus und leg es weg! Ja, auch der Laptop und der Fernseher bleiben an diesem Tag ausgeschaltet.
- Bewege dich am besten in der Natur und an der frischen Luft. Das erdet dich, bringt dich in den Moment und hilft dir deine Stimmung zu verbessern.
- Überprüfe deine eigenen Erwartungen und finde deine eigene Ursache. Nutze dazu gerne die Fragen wie oben oder such dir einen erfahrenen Coach.
- Arbeite an deiner eigenen Belastbarkeit und Kritikfähigkeit. Sorge gut für dich und hör auf zu glauben, dass immer alles mit dir zu tun hat.
- Selbstliebe! Liebe dich selbst. Liebe deinen Körper, deine Stärken und deine Schwächen. Du bist wundervoll!
- Erkenne deine eigenen Leistungen an. Erkenne was du jeden Tag leistest und lass dir auch sagen, dass sich dein Wert nicht ändert, egal wie viel du tust. Dein Leben ist unermesslich wertvoll, egal was du leistest.
- Stärke dein soziales offline Netz. Triff dich mit Menschen. Verbinde dich mit ihnen und sprich offen über das was dich bewegt. So können sich auch andere öffnen und ihr kommt euch wirklich nah.
- Nimm Hilfe an und frag gezielt nach Hilfe, wenn du nicht weiter weisst. Bekannte, Freunde, Psychotherapeuten, Heilpraktiker, Kinesiologen, Coaches… es gibt so viele Möglichkeiten. Such dir eine aus, die sich für dich gut anfühlt.
- Achte auf deine körperliche, geistige und seelische Gesundheit. Ernährung, Bewegung, Körperpflege, die Belastung Alltagsgifte, Meditationen, dein Sinn, u.v.m. hat einen Einfluss auf deine Wahrscheinlichkeit an Burnout zu erkranken.
**Mehr Infos und alle Links zu dieser Folge findest du hier:**
https://koerperkunde.com/zucker
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https://t.me/koerperkunde
https://www.instagram.com/koerperkunde
**Suchst du persönliche Begleitung für deinen individuellen Gesundheitsweg? Wir haben ein umfangreiches Coaching Angebot für dich**
https://koerperkunde.com/coaching/
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**Ein wichtiger Hinweis für Dich!**
Die in dieser Podcastfolge enthaltenen Informationen können die Beratung durch einen Arzt nicht ersetzen – sie sind keine medizinischen Anweisungen. Die Informationen dienen der Vermittlung von Wissen und können die individuelle Betreuung bei einem Sprechstundenbesuch nicht ersetzen. Die Umsetzung der hier gegebenen Empfehlungen sollte deshalb immer mit einem qualifizierten Therapeuten abgesprochen werden. Das Befolgen der Empfehlungen erfolgt auf eigene Gefahr und in eigener Verantwortung.
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Dein Körperkunde-Team
Dein passender Caoch zu diesem Thema

Katrin Corleis
Katrin ist Heilpraktikerin für Psychotherapie, Coach für Frauen & Paare und Mentorin.