Im letzten Teil habe ich Dir gezeigt, wie die Flora unseres Darmes zusammengesetzt ist und was sie bewirkt, wie wunderbar diese ganzen Trillionen Bakterien zusammenarbeiten, um unser Leben besser zu machen. Heute soll es um die Dysbiose, also die Fehlbesiedlung oder ein Ungleichgewicht des Darmes gehen.

Wie äußert sich eine Dysbiose?

1. Meteorismus oder Flatulenzen oder Blähungen

Jeder Mensch produziert 15-18 Liter Darmgase am Tag, die normalerweise aufgespalten, abgeatmet oder unbemerkt abgehen. Bei einer Dysbiose wird diese Menge weit übertroffen und zumeist handelt es sich dann auch nicht mehr um nahezu geruchlose Gase. Auch kann der entstehende Druck im Darm die Nachbarorgane zusammendrücken und so z.B. Sodbrennen auslösen, da der Magen durch den Druck die Magensäure nach oben zur Speiseröhre abgibt. Der Darm kann sogar so doll gebläht sein, dass er das Zwerchfell nach oben drückt und damit für eine beklemmende Atmung sorgt oder sogar das Herz einengt.

2. Diffuse Bauchschmerzen, Mundgeruch und Übelkeit

Unregelmäßig auftretende Bauchschmerzen und Übelkeit, die aber durch die Nahrungsaufnahme eher besser wird und häufig gemeinsam mit Mundgeruch auftreten. Eine besondere Kombination, die durch die übermäßig vorkommenden „schlechten Bakterien“ und den gesteigerten Druck auftritt.

3. Wenn Pilze den Darm übernehmen…

…bläht sich der Bauch auf, wie ein guter Hefeteig. Außerdem spüren wir weitreichende Symptome im gesamten Körper: Muskelschmerzen, rheumatische Beschwerden, Reizung der Schleimhäute, Neurodermitis und Erschöpfungszustände können auftreten. Pilze sind in unserem Ökosystem Darm immer da, sie dürfen einfach nicht die Überhand gewinnen, dich besonders nach einer ausgeprägten Antibiotika Behandlung oder einem schwachen Immunsystem haben Sie leichtes Spiel.

4. Fäulnis: wenn Kohlenhydrate schlecht verdaut werden…

…also Kartoffeln, Nudeln, Reis, Brot, Gebäck und andere Stoffe zu einem Gärungsprozess im Darm führen, da sie nicht ausreichend aufgespaltet werden können. Unruhe, Durchfälle und Flatulenzen sind die Folge.

 

4. Fäulnis: wenn Eiweiße schlecht verdaut werden…

…also mangelhaft aufgespalten sind, dienen sie vor allem den Chlostridien (Bakteriengruppe) als Nahrung und diese Vermehren sich dann rasant. Diese bilden dann aggressive Stoffwechselprodukte, die den Darm angreifen und in durchlässig machen: Das Leaky-Gut-Syndrom entsteht. Es gelangen, Schadstoffe, Fremdeiweiße und Allergene nun sehr leicht in die Blutbahn, was zu Nahrungsmittelallergien, chronischen Entzündungen und einer Selbstvergiftung des Körpers durch den Darm führen kann. Außerdem können Chlostridien kanzerogene (tumorbildende) Stoffe produzieren, weswegen sie auf keinen Fall zu unterschätzen sind.

5. ständig wiederkehrende Erkältungen

Die Betroffenen sind immer wieder angeschlagen, wandern von Husten, zur Nasennebenhöhlenentzündungen, Halsschmerzen und werden zwischendurch nie so richtig gesund. Die Krankenzeit ist enorm hoch, die Zeit auf der Arbeit wenig. Sie fühlen sich ständig matt, abgeschlagen und angegriffen. Wie in Teil 1 erwähnt, macht der Darm 80% unseres Immunabwehrsystems aus. Ist er geschwächt oder sogar selbst völlig krank, kann es auch dem Rest des Körpers nicht gut gehen und wir sind angreifbar durch Fremdkeime.

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6. Allergien und Intoleranzen

gegenüber Nahrungsmitteln oder ihren Bestandteilen sind häufig durch eine chronische Fehlbesiedlung ausgelöst. Besonders Nahrungsmittel, die erst ein den letzten Jahren der menschlichen Evolution in diesen Mengen auf unseren Speiseplan gelangt sind: Milch, Getreide, Histamin und Fructose, bereiten vielen Menschen Probleme. Unsere Genetik befindet sich noch in der Steinzeit, so ein Erklärungsversuch der Wissenschaft, unser Darm und unser Immunsystem scheinen auf das Überangebot dieser „neumodischen“ Lebensmittel nicht sicher und adäquat reagieren zu können.

7. Hautreaktionen

Unser Körper scheidet Giftstoffe über den Stuhl (Darm), den Urin (Niere) und den Schweiß (Haut) aus. Da der Darm bei vielen Fäulnis- und Gärprozessen überfordert ist und die meisten dieser Stoffe nicht Nierengängig sind, wird der Auscheidungsweg über die Haut gewählt. Hautunreinheiten, übel riechender Schweiß, Pickel, Ausschläge und Neurodermitis können die Folge sein. Übrigens, bei über 50% der Neurodermitis-Patienten findet man auch ausgeprägte Nahrungsmittelunverträglichkeiten.

8. Depressionen und Stimmungsschwankungen 

Das Glückshormon Serotonin wird zu 95% !!! im Darm gebildet und daher sorgt ein gesunder Darm für gute Stimmung. Geht die Produktion aber durch eine ausgeprägte Fehlbesiedlung in den Keller, fühlt man sich ausgelaugt, schlecht gelaunt, unglücklich, weinerlich und antriebslos.

 

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9. Schmerzen im Bewegungsapparat

abgelagerte toxische Stoffwechselprodukte lagern sich an Bändern, Sehnen, Muskeln und Gelenkkapseln an. Der Bewegungsapparat fungiert als Müllhalde und leidet zuerst still und schließlich mit deutlichen Bewegungseinschränkungen und Schmerzen.

10. Der Darm leidet selbst!

Fehlbesiedlungen über einen langen Zeitraum können besonders im Bereich des Dickdarms (höchste Chlostridien-Dichte) zu einem Tumor führen, das Dickdarmkarzinom ist mittlerweile eine der häufigsten Tumorarten in Mitteleuropa. Auch chronisch entzündliche Darmerkrankungen, wie Colitis Ulcerosa oder Mb. Crohn aber auch Divertikulitis werden durch eine Dysbiose deutlichst begünstigt, wenn nicht sogar ausgelöst.

Bis zum nächsten Mal, und bis dahin viel Gesundheit

Deine Lisa

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